St. Georg Obertraubling

Katholische Pfarrgemeinde

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Amtseinführung Pfarrer Helmut Brunner

Samstag, 19. September 2015

Bei der Installation am 19. September 2015 wählte Dekan Josef Weindl als Vertreter des Bischofs in seiner Ansprache bewusst die Lesung und das Evangelium des Tages - Jak 3,16-4,3 und Mk 9, 30-37. „Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein!"

Jesu Botschaft solle keine moralische Aufforderung sein, sondern Einladung zu einem Leben mit Jesus als Freund und Helfer sowie Arzt, der Ängste überwinden lasse. Besonders im Dienst in der menschlichen Gemeinschaft stelle sich heraus, dass am Ende eines Lebens nicht Streben nach Macht und Geld zähle, sondern Menschlichkeit und Liebe.
Mit Jesus, der sich hingab - den Weg als erster voraus ging - zeige sich, dass ein Dienst-Plan mit personeneigenen Gaben und Talenten zu einem letztendlich glücklichen und sinnerfüllten Leben führen werde.

Mit dem Führen zu Priestersitz, Ambo und Altar und der Übergabe des Kirchenschlüssels vertraute Dekan Josef Weindl die christliche Gemeinde Pfarrer Helmut Brunner an.


Nun ist es offiziell: Im Festgottesdienst wurde im Auftrag von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer dem neuen Pfarrer Helmut Brunner durch den Neutraublinger Dekan Josef Weindl die 5600 Gl„ubigen der Pfarrei St. Georg Obertraubling mit den Filialen St. Peter Niedertraublung und St. Michael Oberhinkofen anvertraut.

Der sympathische, ruhige und hochgewachsene Geistliche wünschte eine ganz schlichte Amtseinfhrung ohne große Feierlichkeiten.

Mit 20 Ministranten, Pfarrgemeinderatssprecher Dr. Robert Schupfner, Monsignore Bernward Bcherl, Professor Dr. Dr. Konrad Czech, Prodekan Pfarrer Alois Schmidt, der evangelischen Pfarrerin Ingrid Koschnitzke zog der neue Pfarrer Helmut Brunner mit Dekan Josef Weindl unter feierlichen Orgelklang in das Gotteshaus ein.

Im Eingangsbereich der Kirche wurde Pfarrer elmut Bruner BrunBrunn Brunner mit den Geistlichen vom PGR-Sprecher Dr. Schupfner an seiner neuen Wirkungsstätte willkommen geheißen. Dabei dankte Dr. Schupfner Bischof Voderholzer, dass die Pfarrei wieder einen neuen Pfarrer erhalten habe. In der beraus vollen Pfarrkirche stellte Dekan Josef Weindl der mitfeiernden Gemeinde zunächst den neuen Pfarrer von Obertraubling vor, der zuvor 15 Jahre die Pfarrei Bruck innehatte.

Dekan Weindl zitierte zur Predigt den Theologen Eugen Biser, der in einem Interview betonte, Jesus habe sich nicht als Verkünder einer neuen Moral verstanden, sondern in erster Linie als Arzt der Menschen, als Helfer und Freund. Deshalb sei das Christentum auch keine moralische und asketische, sondern eine therapeutische Religion der Angstberwindung. Wenn das Evangelium und der christliche Glaube fast ausschließlich als moralische Wegweisung interpretiert und seine heilende Kraft kaum noch wahrgenommen wird, bezeichnete Biser bedenklich.

Weindl erläuterte die Begriffe und stellte die Botschaft seinen Mitbruder frei, seinen "Dienst-Plan" zum großen Teil selbst zusammenzustellen. Er dürfe selbst entscheiden, seine Talente und Begabungen zur persönlichen Berufung zum Gelingen des Lebens in seiner Umgebung mit beizutragen. Weindl wünschte Brunner, dass er in Obertraubling seinen Platz finde, indem er seine Dienstbereitschaft einbringen kann. Er könne dabei erfahren, gebraucht, geschätzt und geliebt zu werden. Und wenn er auch nur im Sinne des bayerischen Sprichwortes: "Nix gsagt, is globt gnua." Bei den Gläubigen warb Weindl darum, den neuen Pfarrer zu unterstützen. Umso mehr kann der wahre Sinn der Kirche vor Ort erlebt werden.

Zu Beginn der "offiziellen Amtseinfhrung" erneuerte Helmut Brunner sein bei der Priesterweihe gegebenes Amts- und Gehorsamsversprechen, danach führte ihn Dekan Weindl zu den wichtigsten Orten im Gotteshaus: Priestersitz, Ambo, und Altar. Im Friedensgruß zeigten ihm die Geistlichen, dass er in der Pfarrei und Dekanat herzlich willkommen ist. Im Festgottesdienst, musikalisch umrahmt vom Kirchenchor und Organistin Irene Noak mit der "Missa in F" von Johann Valentin Rathgeber unter Leitung von Marcus Weigl, standen Pfarrer Brunner die Konzelebranten die Geistlichen zur Seite. Am Ende dankte Pfarrer Helmut Brunner allen Mitwirkenden und betonte, dass er in der kurzen Zeit schon Gelegenheit hatte, einige Bürger kennen zu lernen. Er forderte die Gläubigen auf, mit ihm im Glauben zu leben für eine aktive christliche Gemeinschaft.

Nach dem Segen endete die kirchliche Feier mit dem gemeinsam gesungenen "Großer Gott wir loben Dich", während die Glocken im Geläut die Amtseinfhrung des neuen Pfarrers verkündeten.

Beim Stehempfang im Pfarrheim versicherte Kirchenpfleger Edgar Rothammer Pfarrer Brunner und der neuen Gemeindereferentin Maria Handwerker namens der drei Kirchenstiftungen, dass die Gläubigen von Niedertraubling, Oberhinkofen und Obertraubling hinter ihnen stehen werden.

Beide schlagen in ihren Lebensbüchern nach rund 50 Jahren wieder ein neues persönliches Kapitel auf. Rothammer zitierte Hermann Hesse mit seiner Erkenntnis, dass jedem Anfang ein Zauber inne wohnt, der uns beschützt und der uns hilft zu leben. Er wünschte beiden, dass sie sich diesen Zauber möglichst lange bewahren können.

"Sie beide sind in einer modernen, ständig sich bewegenden, pulsierenden Gemeinde angekommen und werden die Obertraublinger als hilfsbereite, aufgeschlossene, als zupackende und ab und an auch als kritische Menschen kennenlernen", betonte 2. Brgermeister Rainer Sinn für die politische Gemeinde. Die Menschen der Gemeinde zeigen Bodenständigkeit, Verbundenheit zur Tradition, aber auch die Umtriebigkeit des Großstadtlebens. Als Pfarrer werde er als Seelsorger, Moderator, Inspirator und Manager in höchstem Maße gefordert sein. Als symbolische Geschenke überreichte Sinn einen Gemeindeschirm, damit es dem Pfarrer nicht "nass eini geht", einen Rucksack, um die anfallenden Lasten zu tragen und ein Bierkrügel, um am geselligen Leben der Gemeinde teilzunehmen.

Professor Dr. Dr. Konrad Czech hieß Mitbruder Helmut Brunner herzlich willkommen, um als Pfarrer, Hirte, Lehrer und Geistlicher seine Pflichten zu erfüllen. Die Türen und Herzen stehen offen um Gastfreundschaft zu schenken. Anschließend waren alle eingeladen, miteinander bei Getränken und Häppchen ins Gespräch zu kommen. 

Bericht und Foto von Karl Matok